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Anmeldungsdatum: 20.12.2015 Beiträge: 2547 Wohnort: Wien
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Verfasst am: 20.04.2022, 06:54 Titel: Taxler und deren derzeitige Probleme |
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Mit 1. April bietet das Taxiunternehmen Johann Steiner in Bruck keine Taxifahrten mehr an. Das Angebot wird reduziert, die Gründe sind vielfältig.
BRUCK AN DER MUR. Seit 37 Jahren fährt Johann Steiner bereits Taxi, seit 33 Jahren ist er selbständig. Aber jetzt zieht er die Reißleine. Gründe dafür gibts mehrere, es liegt aber hauptsächlich an Corona. "Die Corona-Pandemie hat vieles verändert. Man kriegt keine Fahrer mehr, weil sich die Grundeinstellung der Menschen gravierend geändert hat", so Steiner. Bei vielen habe die Pandemie einen Umdenkprozess eingeleitet, Freizeit und Erholung haben an Bedeutung gewonnen, die Bereitschaft sich beruflich zu verausgaben ist nicht mehr in dem Maß vorhanden wie früher, ist er überzeugt. "Dazu kommt, dass durch die Corona-Pandemie das Taxigeschäft insgesamt weniger wurde, auf unsere Branche hat man bei den Zuschüssen ein bisserl vergessen. Wir haben zwar einmal einen Fixkostenzuschuss bekommen, aber nicht mehr. Auch das ansonsten recht gut gehende Weihnachtsgeschäft ist durch Corona komplett weggebrochen. Taxifahren wird aus wirtschaftlicher Sicht immer schwieriger", erklärt Steiner. Und dann hat ihm auch noch die Psyche zugesetzt. "Ich denke, ich war kurz vorm Burnout, das haben mir auch andere bestätigt. Das alles hat mich zu diesem Schritt bewogen, ab 1. April kürzer zu treten", so Steiner. Kurz zusammengefasst: "Corona ist letztendlich der Auslöser. Wäre die Pandemie nicht gewesen, hätte ich mich sicher nicht so entschieden."
Angebot wird reduziert
Mit 1. April reduziert er also das Angebot ins einem Unternehmen, streicht die normalen Taxifahrten und bietet nur noch Behinderten-, Schüler- und Firmentransporte, Fahrten zu Chemo- und Strahlentherapien sowie im Voraus bestellte Shuttle-Dienste an. Die Fahrzeuge werden von bisher neun auf vier, und die Mitarbeiter von bislang zwölf auf vier bis fünf reduziert. "Als ich angefangen habe, das war im Jahr 1985, hatte ich zwölf Fahrer", schüttelt er den Kopf.
Erschwerend kommen derzeit auch noch die erhöhten Spritpreise dazu, welche aufgrund des Fixtarifes aber nicht an die Kunden weitergegeben werden dürfen. |
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