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Überleben

 
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madeira
Forums Profi


Anmeldungsdatum: 20.12.2015
Beiträge: 2547
Wohnort: Wien

Beitrag Verfasst am: 01.06.2020, 12:15    Titel: Überleben Antworten mit Zitat

Mobilität im Wandel: In Graz kämpfen Taxibranche und der Mikro-Öffentliche Verkehr um den Fortbestand.

Während im März in Graz Bilder von leer gefegten Straßen die Runde machten, scheint aktuell wieder Normalität eingekehrt zu sein: Es staut sich also wieder in der Murmetropole. Die Autoschlangen werden von Pkw dominiert, eher selten sind derzeit Taxis anzutreffen. "Die gesamte Taxi-Branche hat seit Beginn der Coronakrise Einbußen von bis zu 85 Prozent zu verzeichnen", gibt Peter Lackner, der WK-Geschäftsführer für die Sparte Transport und Verkehr, zu Protokoll.
In Graz sei die Situation besonders prekär: "Viele Unternehmer haben sich beispielsweise ausschließlich auf den Personentransport zum Flughafen spezialisiert. Da ist das Geschäft praktisch von heute auf morgen komplett weggebrochen."
Düsteres Zukunftsbild
Umsatzeinbruch bei Taxiunternehmen
Dramatisch ist die Lage in der Coronavirus-Krise auch für die Salzburger Taxi-Unternehmen. Die meisten leiden unter vier Fünftel weniger Umsatz. Viele Fahrzeuge sind überhaupt ruhend gestellt, sprich von rund 500 Autos sind nur mehr gut hundert überhaupt noch auf den Straßen zu sehen

Betroffen sind vor allem viele Kleinst-Unternehmer, die meist selbst am Steuer sitzen. Die meisten Taxi-Standplätze in der Stadt Salzburg sind derzeit leer, etwa am Ende der Getreidegasse/Münzgasse, bei den Festspielhäusern oder am Ferdinand-Hanusch-Platz.
Wo noch Taxis zu finden sind, das ist manchmal auf dem Makartplatz und beim Bahnhof. Dort wo sonst deutlich zu wenig Platz ist für die vielen Fahrzeuge wartet seit Corona nicht einmal ein Dutzend auf Kundschaft. Manchmal vergeblich, manchmal ist es zu wenig um zu überleben, sagen dort viele Lenker.

"Ich habe sechs von sieben Fahrzeugen abgemeldet“
Der Salzburger Taxi-Unternehmer Goran Ninkovic muss mit den Konsequenzen der Corona-Krise leben, so wie viele seiner Kollegen und Mitarbeiter: “Mit 16. März habe ich von sieben Fahrzeugen sechs abgemeldet. Ich fahre mit einem Fahrzeug und einem Mitarbeiter. Es waren einmal 16 Mitarbeiter“.
Erwin Leitner ist Taxi-Fachverbandsobmann für Salzburg und für ganz Österreich: „In meinem Unternehmen ist derzeit null Umsatz. Wir hatten hauptsächlich Flughafen-Transfer-Dienste. Ich hatte 78 Mitarbeiter, musste 52 leider kündigen müssen. 26 haben wir auf Kurzarbeit umgestellt.
“Wir werden 30-50 Prozent der Unternehmen verlieren“
80 Taxi-Unternehmen sind durch den Einbruch des Geschäfts gezwungen, den Fuhrbetrieb zur Gänze einzustellen und es dürfte allein in der Stadt Salzburg noch deutlich schlimmer kommen, sagt Leitner: „ Ich gehe davon aus, wenn die Situation so bleibt, dass wir 30-50 Prozent der Unternehmen verlieren werden, durch Konkurs oder Einstellung des Betriebes“.
Von den sonst 30 bis 40 Fahrten pro Tag, können die Lenker nur träumen, aktuell erhalten sie durchschnittlich fünf bis sechs Aufträge, trotz mancher Botendienste. Zudem gebe es nach 17.00 Uhr fast überhaupt kein Geschäft mehr. Die Taxi-Innung rechnet damit, dass sich die Lage auch die nächsten Monate, selbst nach den Lockerungen, kaum bessern wird.


330 Taxi-Unternehmer und 670 Taxis gibt es allein in der Landeshauptstadt, ob alle den Weg aus der Krise finden, bleibt abzuwarten. "Viele Firmen werden ja als Ein-Personen-Unternehmen geführt. Das kann, wenn es keine Lockerungen gibt, zu Problemen führen." Die aktuelle Situation trifft aber alle Unternehmen in der Branche, so auch 878, die größte Grazer Taxi-Firma.
"Wir haben derzeit bis zu 85 Prozent weniger Fahrten als im Vorjahr um diese Zeit. Die Hoffnung war da, dass die Geschäftsöffnung mehr Schwung bringen würde, da wurden wir aber enttäuscht", berichtet Geschäftsführerin Sylvia Loibner. Von den 350 Autos, die normal zur Verfügung stehen, sind aktuell nur rund 170 unterwegs. "Das Nachtgeschäft ist ja komplett weggebrochen. Unsere Branche hängt stark vom Tourismus, Geschäftsreisenden und der Gastronomie ab. Wir sind da leider der letzte Zipfel." Für die Zukunft malt Loibner ein düsteres Bild: "Wenn wir keine Hilfe und keine Perspektiven bekommen, bin ich ehrlich gesagt ratlos." Angst müsse man bei einer Taxifahrt jedenfalls nicht haben. "Nach jeder Fahrt werden die Autos desinfiziert."
Verkehrte Wende
WK-Fachgruppengeschäftsführer Lackner führt aber noch ein weiteres Sorgenkind an: "Neben der Taxibranche hängt auch der Mikro-Öffentliche-Verkehr in den Seilen. Es ist zu befürchten, dass dessen Finanzierung zum Teil infrage gestellt werden wird." Nachgefragt beim Grazer Unternehmen ISTmobil, das Anruf-Sammeltaxis unter anderem in Graz und Umgebung etabliert hat, wird diese Befürchtung erhärtet. "Wir hängen völlig in der Luft. Einige Projekte wurden bereits gestoppt, in anderen Fällen laufen Verträge aus, wo Zusagen bezüglich Verlängerung noch ausgeblieben sind", spricht Geschäftsführer Alexander Fellner-Stiasny Klartext. Auf positive Signale von Seiten der Politik wartet er seit Längerem. "Wir stehen vor einem Scherbenhaufen. Von Klimaschutz wird zwar geredet, aktuell erleben wir aber eine verkehrte Mobilitätswende zurück zum Individualverkehr."
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Las_Vegas
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Anmeldungsdatum: 19.02.2018
Beiträge: 204
Wohnort: Wien

Beitrag Verfasst am: 01.06.2020, 18:00    Titel: Antworten mit Zitat

Na ja, in Wien schaut es ja nicht viel besser aus!
_________________
Mit freundlichen Grüßen Las_Vegas
Es gibt nicht zu viele Taxi, sondern nur zuwenige Kunden!
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